Die Kintsugi-Technik ist eine jahrtausendealte japanische Reparaturtechnik, die sich auch in Europa einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Ihr zugrunde liegt das ästhetischen Prinzip des Wabi-Sabi, das kurz gesagt das Perfekte im Unperfekten sucht und sich auf die Einfachheit zurückbesinnt. Sie sieht Scherben als Resource für ein noch hochwertigeres Ganzes.
Kintsugi ist mehr Kunst als Reparatur, betont sie doch die Risse und Bruchlinien durch einen Hauch von Gold oder anderen Edelmetallen. Sie erfordert ein hohes ästhetisches Empfinden wie auch handwerkliche Präzision der Restauratoren. Kintsugi macht aus jedem zerbrochenen Gegenstand ein einzigartiges Objekt und einen Blickfang.
Kintsugi ist zudem eine ressourcenschonende, nachhaltige und natürliche Art der Reparatur. Ausgeführt wird sie mit Urushi-Lack (dem Harz des Lackbaums), verschiedenen natürlichen Zusätzen wie z.B. Knochenleim oder Reismehl und Edelmetallpulvern, die die abschließende Schicht bilden und poliert werden. Dabei ist der Materialaufwand (bis auf das Gold) eher gering, der zeitliche Aufwand jedoch hoch, weil der Lack langsam und gleichmäßig aushärten muss.
Kintsugi eignet sich für Gegenstände und Objekte aus Keramik wie auch aus Porzellan.
Die Tomonaoshi-Technik folgt den gleichen Prinzipien wie die der Kintsugi, jedoch werden hier die Naht- und Fehlstellen so ergänzt und bemalt, das sie quasi unsichtbar werden und sich vom restlichen Scherben nicht mehr unterscheiden.
Zu diesen und weiteren japanischen Techniken berate ich Sie gerne.