Irdengut (auch Irdenware) ist ein Sammelbegriff für niedrig gebrannte keramische – „irdene" (mittelhochdeutsch "irdīn") – Werkstoffe, die noch einen klaren Bezug zu ihrer Herkunft, der Erde, aufweisen. Irdengut besticht vor allem durch seine funktionale Schlichtheit.
Der Name ist Programm: Denn auch im Atelier "Irdengut" stehen Präzision, Funktionalität, Ästhetik und die Rückbesinnung zu traditionellen, natürlichen Werkstoffen an erster Stelle.
Auf Grundlage einer mehr als fünfjährigen Berufsausbildung in der Porzellan-Manufaktur Meissen als Blumenmalerin und Figuren-Gestalterin (Bossiererin), viel Liebe zum Detail und einem hohem Maß an künstlerischer Ästhetik widmet Bettina Wistuba mit Irdengut ihr gesamtes Können dem Re-Design von Porzellan- und Keramik-Objekten sowie keramischen Reparaturen & Restaurierungen auf traditionelle Art.
Synthetische Klebstoffe und Ergänzungsmassen sind aufgrund der enthaltenen Schad- und Giftstoffe eine ebenso fragwürdige wie überflüssige Erfindung des 20. Jahrhunderts. Die Rückbesinnung auf natürliche Reparaturmaterialien dient deshalb nicht nur der Gesundheit, sondern schützt auch die Umwelt.
Seit Jahrtausenden wurde Porzellan und Keramik weltweit mit natürlichen Materialien repariert (z.B. in Japan mittels der bekannten Kintsugi-Technik). Diesen wertvollen Rezepturen verhilft Irdengut nun zu neuem Leben.
Schätzen, was bereits da ist und Potentiale entdecken: Ob die Tasse, die keine Untertasse mehr hat, der Deckel, dem die Kanne fehlt oder vereinzelte Teller, die nicht zum Lieblingsservice passen – sie alle erhalten als "Wertsachen", den Re-Design-Unikaten von Irdengut, ein neues Leben.
Und auch Scherben werden wiederbelebt durch individuelle "Herzstück"-Anfertigungen ...
Ihr Lieblingsstück lässt sich nicht mehr reparieren oder es existieren nur noch einzelne Scherben? Daraus wird nun ein kostbares individuelles Erinnerungsstück. Kommen Sie vorbei, wir finden eine Lösung. Mehr ...
Porzellan- & Keramik-Fragmente – die u.a. in Kombination mit edlen Hölzern als Re-Design-Unikate auf ästhetische Weise ein neues Leben finden, das sind die "Wertsachen" bei Irdengut. Eine ständig wechselnde Auswahl inspiriert zu besonderen Geschenken.
Irdengut repariert auf Grundlage altbewährter Rezepturen ausschließlich kunststofffrei. Angewendet wird u.a. die Kintsugi- sowie die Tomonaoshi-Technik. Für die Reparatur werden natürliche Harze und Lacke genutzt, die über Jahrtausende weltweit den Standard bei der keramischen Reparatur bildeten und in Europa erst Anfang des 20. Jahrhunderts durch Kunststoffe wie Epoxidharze abgelöst wurden.
Um lange Transportwege zu vermeiden, ersetzen wir zum Teil den urushi-Lack durch natürliche Harze aus dem europäischen Raum. Die natürlichen Pigmente, die bei der Malerei und Restaurierung zum Einsatz kommen, haben ihren Ursprung unter anderem in einer traditionsreichen französischen Ocker-Grube. Mehr ...
Bei der Kintsugi werden die Scherben mittels Urushi-Lack, dem natürlichen Harz des japanischen Lackbaums, zusammengefügt, Fehlstellen ergänzt und abschließend mit Gold oder anderen Edelmetallen betont bzw. versiegelt.
Wer die Betonung der Nahtstellen nicht mag, sollte sich für eine Reparatur auf Basis der Tomonaoshi-Technik entscheiden. Die Reparatur wird hier in Struktur und Dekor der Keramik angepasst und damit quasi unsichtbar. Mehr ...